, Manuel Pfiffner
Die eigene IT zu betreiben und gleichzeitig für höchste Sicherheit zu sorgen, ist für viele Unternehmen zur Mammut-Aufgabe geworden. Es fehlt an Fachkräften, Know-how und meist auch am Geld. Oft läuft die IT nur noch im „Not-Betrieb“ – Zeit und Ressourcen für neue Projekte und Service fehlt komplett.
Aus diesem Grund suchen Unternehmen nach effizienten Lösungen, die ihre IT entlasten und für mehr Flexibilität sorgen. Doch wie lassen sich die IT Operations optimieren? Und was ist dafür nötig?
Was sind IT Operations (ITOps)?
IT Operations oder auf Deutsch «IT-Betrieb» bezeichnet die Ressourcen, Aktivitäten und Services, die für die Bereitstellung notwendig sind und die das Unternehmen am Laufen halten. Je besser die IT Operations aufgestellt sind, desto mehr profitiert auch das Business davon.
Eine grosse Herausforderung in der Optimierung der eigenen IT sind meist heterogene IT-Infrastrukturen, die mit der Zeit gewachsen sind. Diese benötigen mehr Administration und erschweren zudem die IT-Automatisierung. Damit die IT Operations effizient arbeiten können, ist es daher erforderlich, dass die Infrastruktur standardisiert wird, um sie besser automatisieren zu können.
Der Vorteil: Dank IT-Automatisierung lassen sich viele zeitraubende Prozesse, die Wochen oder Monate gedauert haben, mit nur einem Klick realisieren. Vor allem für DevOps-Teams und bei der Bereitstellung neuer Umgebungen ist die Zeitersparnis enorm.
Welche Aufgaben umfassen die IT Operations?
ITOps sind für verschiedene Bereiche verantwortlich, dazu zählen:
- Verwaltung von IT-Ressourcen: Dazu zählen Hardware, Software, Netzwerk, Anwendungen, aber auch die Integration von Private, Public und Hybrid Clouds. Darüber hinaus sind ITOps-Teams sind für die Verwaltung und Bereitstellung der IT-Infrastrukturressourcen für DevOps-Teams zuständig.
Zu den wichtigsten Aufgaben zählen beispielsweise:
a. Überwachung und Wartung der Netzwerkinfrastruktur
b. Installation und Konfiguration von Servern, Switches und Routern
c. Lizenzierung von Hard- und Software
d. Aufsetzen neuer IT-Projekte
e. Durchführung von Audits und Compliance-Überprüfungen
f. Dokumentationen und Reportings
- Optimierung der IT-Infrastruktur: Die Prozessoptimierung ist eine der wichtigsten Aufgabe der IT Operations. Nur eine effiziente IT-Infrastruktur kann auch höchste Performance bieten. Neben der Modernisierung gehört auch die Integration neuer Technologien dazu.
- Bereitstellung von Anwendungen: IT Operations sorgen dafür, dass Anwendungen die benö-tigten IT-Ressourcen erhalten, die sie zum einwandfreien Funktionieren benötigen. Hierzu zählt ebenso die Lizenzierung von Software.
- Support: Die Verwaltung des Helpdesk- und Ticketing-Systems sowie die Fehlersuche und -behebung zählen ebenso zu den Aufgaben.
- IT-Sicherheit und Incident Management: Eine der wichtigsten Aufgaben der IT Operations ist die IT-Sicherheit. Dazu zählen neben Backups auch Notfallpläne (Disaster Recovery und Busi-ness Continuity) und ebenso die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben (z. B. EU-Verordnungen wie NIS2 und KRITIS).
Mit IT Operations Kosten reduzieren und das Business voranbringen
Die Optimierung der eigenen IT ist eigentlich ein fortwährender Prozess. Nur durch regelmässiges Monitoring und Analysen lassen sich die «Flaschenhälse» finden, die den IT-Betrieb ausbremsen und auch für Ausfälle sorgen können.
Aus diesem Grund setzen immer mehr Unternehmen auf IT-Automatisierung und Prozessoptimierung. So lässt sich die Effizienz in zahlreichen Bereichen um ein Vielfaches steigern. Auch sehr beliebt ist das Auslagern von Workloads in die Cloud, um die eigene Infrastruktur zu entlasten, beispielsweise mit AWS Lambda zur Datenverarbeitung. Damit gewinnt die IT mehr Flexibilität und Skalierbarkeit und kann zusätzlich die eigene IT entlasten.
Mittlerweile nutzen fast alle Unternehmen die eine oder andere Cloud-Lösung in ihrem Unterneh-men, meist in Form von Software as a Service (Office 365, Adobe, Hubspot, EMS etc.) oder als Private Cloud.
Warum sind IT Operations so wichtig?
Die IT Operations sind nicht einfach nur der IT-Betrieb eines Unternehmens – sie sind das Herzstück der IT und auch des Business. Wenn es zu Störungen oder Ausfällen in der IT kommt, hat das sofort Auswirkungen auf alle Unternehmensbereiche. Ein Komplettausfall der IT kann sogar Kosten in Millionenhöhe verursachen.
Zusätzlich fördern IT Operations auch die Wettbewerbsfähigkeit. DevOps-Teams, die schneller neue Services und Produkte auf den Markt bringen können, sorgen für erhebliche Vorteile.
Wie wichtig IT Operations sind, zeigt sich vor allem an den vielen Herausforderungen, die zu meistern sind. Dazu zählen:
1. Bereitstellen einer modernen IT-Infrastruktur
2. Unterstützung und Erfüllung der Geschäftsanforderungen
3. Kosten sparen und Budget einhalten
4. Für notwendige Personalressourcen sorgen
5. Sicherer und performanter IT-Betrieb
6. Einhaltung von gesetzlichen Vorgaben und Verordnungen sowie Compliance-Anforderungen
7. Mehr Flexibilität und einfache Skalierbarkeit in der IT, um auf Marktveränderungen reagieren zu können
8. Wartung, Support und Behebungen von Störungen
Herausforderung Fachkräftemangel und IT Operations
Der Fachkräftemangel stellt viele IT-Abteilungen vor grosse Herausforderungen. Wie lässt sich der eigene IT-Betrieb noch effizient umsetzen, wenn die notwendigen IT-Expertinnen und -Experten fehlen? Gerade für die Einführung neuer Technologien wie beispielsweise Container in der Cloud oder die Bereitstellung neuer Services und Produkte fehlt es oft am notwendigen Know-how. Bei manchen ist die Situation so schlimm, dass nur noch der laufende Betrieb gewährleistet werden kann.
Aus diesem Grund lagern immer mehr Unternehmen ihre IT Operations an Partner aus. Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten:
1. Managed Services: Ein IT-Partner übernimmt bestimmte IT-Dienstleistungen im Auftrag des Unternehmens, z. B. in Form von Managed Servern, Managed IT Monitoring oder Managed Security.
2. Managed Colocation Services: Ähnlich wie bei den Managed Services werden diese Dienst-leistungen im Colocation-Rechenzentrum des Partners erbracht. Dadurch entfällt zudem die eigene IT-Infrastruktur – es müssen nur noch Server und Storage angeschafft werden.
3. IT Lifecycle Management: Eigentlich handelt es sich hierbei ebenso um Managed Services. Der Fokus liegt aber auf der Verwaltung der IT – von der Installation bis zur Entsorgung. Diese Services werden oft auch als IMAC/R/D (Install, Move, Add, Change/Remove/Dispose) be-zeichnet.
4. Cloud-Migration: Durch die Migration der IT-Infrastruktur entfällt die Verwaltung und die Be-reitstellung, wodurch sich der gesamte Aufwand erheblich reduziert. Auch wenn die Cloud-Lösung Vorteile bietet, denken viele Unternehmen derzeit wieder an eine (Teil-)Remigration, um die Kosten zu reduzieren. Ob sich eine Cloud-Migration tatsächlich für ein Unternehmen rechnet, muss im Vorfeld gründlich analysiert werden.
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IT Operations und DevOps-Teams – die perfekte Synergie
Mittlerweile sind DevOps-Teams in der Software-Entwicklung zum Standard geworden, da sich dadurch Projekte erheblich beschleunigen lassen. DevOps ermöglicht vor allem, dass vorher getrennte Rollen in der IT wie Entwicklung, IT-Betrieb, Qualitätssicherung und Sicherheit besser koordiniert werden können.
Das heisst: Erst durch die richtige Integration der IT Operations in die DevOps-Strukturen, können beide Bereiche voneinander profitieren. Zur Aufgabe des IT-Betriebsteams gehört z. B. Administration, Konfigurationen, Dokumentationen u.v.m. Das Ziel ist immer, die optimale Leistung der IT-Services sicherzustellen. Erst durch diese performante Basis kann auch das DevOps-Team effizient arbeiten.
Mehr Transparenz und Kontrolle dank IT-Monitoring und Analysen
Das IT Operations-Team überwacht die Sicherheit des Unternehmens, aber auch die Performance der Infrastruktur. Die effiziente Überwachung und Analyse von Echtzeitdaten spielt eine entscheidende Rolle für den Erfolg von IT Operations. Durch die frühzeitige Erkennung von Problemen und die Möglichkeit, schnell auf Veränderungen zu reagieren, können Unternehmen fundierte Entscheidungen treffen und Störungen beseitigen, noch bevor diese auftreten (Predictive Maintenance).
Analyse-Tools helfen dabei, Muster und Trends zu identifizieren und Engpässe zu beseitigen. Eine zuverlässige Datengrundlage ist entscheidend für eine effektive Ressourcennutzung und kontinuierliche Verbesserung. Unternehmen, die Wert auf effiziente IT Operations legen, sollten daher auf ein effektives IT-Monitoring und gezielte Analyse setzen.
Was benötigen IT Operations für einen reibungslosen Betrieb?
Der IT-Betrieb im Unternehmen wurde lange Zeit in den Unternehmen nur als notwendiges Übel statt als Bereicherung für das Business gesehen. Noch immer herrschen oft Diskrepanzen zwischen den Business-Zielen der Geschäftsführung und der IT, die oft nur «hinterherhinkt». Doch die richtige Zusammenarbeit zwischen Business und IT kann letztendlich zum Erfolg führen, wenn diese aufeinander abgestimmt sind.
Damit die IT Operations perfekt funktionieren und das Business voranbringen können, sind jedoch einige Voraussetzungen wichtig:
1. Umfassende Sicherheitsstrategien (u. a. Zero Trust), die auch physische Sicherheit (Gebäude) beinhalten
2. Predictive Maintenance und proaktive Beseitigung, noch bevor eine Störung auftritt
3. Regelmässige Software-Aktualisierungen sowie Patch-Management
4. IT-Automatisierung und Prozess-Optimierung
5. Effizientes IT-Management und gute Personalplanung
6. Hochsichere Backups, Disaster-Recovery- und Business-Continuity-Planung
7. Schneller IT-Support
8. Regelmässige Schulung/Weiterbildung der Mitarbeitenden sowie Besuch von IT-Messen, um stets auf dem Laufenden zu sein
IT Operations, die Grundlage Ihres Business-Erfolges
In vielen Unternehmen liegt der Fokus meist auf neue Projekte und Services, von denen man sich mehr Marktanteile und Umsatz verspricht. Dabei verliert man schnell den eigenen IT-Betrieb aus den Augen, da dieser mittlerweile so selbstverständlich geworden ist.
Wer den IT-Operations-Bereich aber vernachlässigt, riskiert im schlimmsten Fall Störungen und Aus-fälle, die das gesamte Unternehmen betreffen können. Aus diesem Grund ist es immens wichtig, auch den eigenen IT-Betrieb zu fördern und auf dem neuesten Stand zu halten. Nur aufgrund dieser Voraussetzung lassen sich wiederum neue Services und Projekte aufsetzen.
Sehen Sie deshalb die IT Operations wie ein Fahrzeug mit dem Sie Ihr Ziel erreichen möchten. Zum Ziel zu gelangen ist wichtig, aber wenn es nicht richtig gewartet wurde, bleibt das Fahrzeug stehen.
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